02.01.2013 | Liebe

18.00/20.30

Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva) sind beide um die 80, aber noch recht rüstig. Die studierten Musiklehrer haben ihr ganzes Leben miteinander verbracht. Die Einrichtung ihrer Pariser Altbauwohnung trägt überall die Spuren ihrer abwechslungsreichen und kulturell überaus erfüllten Zweisamkeit. Da erleidet Anne eines Morgens einen Schlaganfall, der zu halbseitiger Lähmung führt. Den Eheleuten wird schnell bewusst, dass es der Anfang vom Ende ist, dass sich Annes Zustand fortan nur noch verschlechtern wird. Aufopferungsvoll pflegt Georges seine große Liebe, bis auch er an seine Grenzen geführt wird. Der österreichische Regisseur Michael Haneke ist bekannt für seine die menschlichen Handlungen brutal sezierenden Filme, wie zuletzt im „Weißen Band“ zu sehen. Kalt und gefühllos wirkt dieses Kino bisweilen. In „Liebe“ ist das völlig anders. Sentimental wird Haneke dabei nicht, natürlich nicht, und beobachtet immer noch überaus genau, aber er gibt die sezierende Distanz zu seinen Figuren auf. Der Regisseur ist diesmal nicht nur nah dran an seinen Protagonisten, er ist ihnen wirklich nahe. Was geschieht mit der Liebe, wenn ein Paar gemeinsam alt wird ? Das ist das Grundthema dieses Films, für den Haneke im letzten Jahr die Goldene Palme in Cannes erhielt.

 

Frankreich/Deutschland/Österreich 2012,

Regie: Michael Haneke

Darsteller: Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva, Isabelle Huppert,

ab 12,

127 min