17.00 Uhr
In einer Sonderveranstaltung und Bremerhaven-Premiere präsentieren wir in Verbindung mit dem Bremerhavener Sinti-Verein und dem Verein für Literatur und Politik „Gibsy – Die Geschichte des Boxers Johann Rukeli Trollmann“ – im Beisein des Filmemachers Eike Besuden und Mitwirkenden.
Der Sinto Johann Wilhelm Rukeli Trollmann ist Boxer, Lebemann und tragischer Held. In der Weimarer Republik ist er einer der erfolgreichsten Boxer, er wird sogar Deutscher Meister. Doch die Nationalsozialisten beenden seine Karriere und schicken ihn ins Konzentrationslager. Trollmann wird im Sommer 1933 Deutscher Meister im Halbschwergewicht – aber nur eine Woche lang. Dann erkennen ihm die nationalsozialistischen Sportfunktionäre den Titel wieder ab. Für sie ist Rukeli Trollmanns tänzelnd-geschmeidiger Kampfstil zu „undeutsch“. Ein Sinto, der „arische Athleten“ vorführt, hat unter den Nazis keine Chance. Aus Protest geht er als Karikatur eines Ariers in den nächsten Kampf: mit weiß gepuderter Haut und hellen Haaren – eine dramatische Entscheidung. Heute weiß kaum noch jemand etwas vom Schicksal des Boxers Trollmann. Der Bremer Filmemacher Eike Besuden hat seine Geschichte recherchiert und ein ungewöhnliches Doku-Drama daraus gemacht. Darin schildert Besuden das Leben des Ausnahme-Sportlers – vom Beginn seiner Sportlerkarriere bis zu seinem tragischen Tod im brandenburgischen KZ-Außenlager Wittenberge 1944.
Der zwölfjährige Bremerhavener Richie Balke spielt im Film den jüngeren Bruder Stabeli und auch die Geige. Die Stücke dazu hat Dardo Balke geschrieben, der als Komparse ebenfalls im Film mitwirkt – an der Seite von Hannelore Elsner.
Deutschland 2012,
Regie: Eike Besuden
Darsteller: Hannes Wegener, Hannelore Elsner, Frank Auerbach
ohne Altersangabe, 90 min