02.04.2014 | Apple Stories

18.00/20.30

17.9.2011: am Hamburger Jungfernstieg eröffnet Deutschlands größte Apple-Filiale. 1500 Kunden wollen die ersten sein, die das pompöse Geschäft betreten. Die Firma mit dem angebissenen Apfel ist Kult. Allerdings hat die glänzende Oberfläche in den letzten Jahren einige unschöne Risse bekommen. Der Hamburger Dokumentarfilmer Rasmus Gerlach leuchtet tief hinein in die zweifelhaften Geschäftspraktiken des legendären Firmenchefs Steve Jobs. Bettelarme Bauern in Ruanda kratzen das wertvolle Metall für die I-Phones aus der Zinn-Mine und bekommen dafür 40 Euro im Monat. Der chinesische Apple-Zulieferer Foxconn lässt unter den Fenstern der Schlafsäle seiner Arbeiter Netze spannen, um die Selbstmordrate der Ausgebeuteten zu senken. „Ich versuche, die Kamera wie ein Mikroskop zu verwenden“, sagt Gerlach. „Mir geht es um einen tiefen Einblick in die Realität.“ Dieser Einblick führte dazu (wen wundert’s), dass sich sein vorher gutes Verhältnis zum Pressesprecher von Apple Deutschland merklich abkühlte. Auch sonst bekam er wenig Unterstützung. Alle etablierten Fernsehsender lehnten sein Drehbuch ab. Lediglich der kleine Spartensender Phoenix griff ihm finanziell unter die Arme – so konnten die „Apple Stories“ doch noch entstehen.
Deutschland 2012,
Regie: Rasmus Gerlach,
Dokumentarfilm,
ohne Altersangabe,
83 min

Rasmus Gerlach wird bei beiden Vorstellungen anwesend sein.