18.00 / 20.30

Der zwölfjährige Cyril (Thomas Doret) wird von seinem Vater in einem Kinderheim „geparkt“ mit dem Versprechen, ihn eines nicht allzu fernen Tages wieder dort abzuholen. Doch der Vater denkt nicht daran, sich mit dem ihm lästigen Jungen weiter zu beschäftigen. Cyril will das nicht wahrhaben. Aus dem Heim entlassen, findet er zwar in der Friseurin Samantha (Cecile de France) eine warmherzige Ersatzmutter, aber das reicht ihm nicht. Auf der Suche nach, auch väterlicher, Zuneigung und Geborgenheit macht er sich mit seinem Fahrrad auf den Weg, seinen Vater aufzuspüren. Rastlos fährt er umher und hat schließlich Erfolg. Doch die Chancen stehen nicht gut, aus dem bloßen Wiederfinden auch eine neue Vater und Sohn-Beziehung aufbauen zu können. Der Film erzählt seine Geschichte schnörkellos, wie von dem Regie-Duo Jean-Pierre und Luc Dardenne gewohnt, und gleichzeitig anrührend und bewegend. Und dann die überraschende Schauspielkunst des erst zwölfjährigen Hauptdarstellers Thomas Doret. Sie macht diesen guten Film zu einem hervorragenden. Kein Wunder, dass „Der Junge mit dem Fahrrad“ in Cannes den letztjährigen Großen Preis der Jury einheimste und noch weitere Auszeichnungen bekam. Ein ebenso warmherziges wie herzzerreißendes Meisterwerk.

Belgien 2011, Regie: Jean-Pierre und Luc Dardenne, Darsteller: Thomas Doret, Cecile de France, ab 12, 87 min