1.7. | Das ewige Leben

18.00/20.30

Das ewige LebenIm vierten Simon Brenner-Krimi kehrt der österreichische Privatdetektiv, wie immer gespielt von Josef Hader, in seine Heimatstadt Graz zurück. Nicht ganz freiwillig allerdings und besonders erfreulich wird sich sein Aufenthalt auch nicht gestalten. Er begegnet zwar seiner Jungendliebe, aber ebenso seiner großen Jugendsünde und einen veritablen Kopfschuss bekommt er gleich auch noch verpasst. Als er sich aufmacht, den Attentäter aufzuspüren, bekommt er lediglich zu hören, er sei es selbst gewesen und bloß ein verhinderter Selbstmörder. Die Begegnungen mit den alten Jugendfreunden Aschenbrenner (Tobias Moretti) und Köck (Roland Düringer) tragen auch nicht dazu bei, seine verfahrene Situation zu verbessern. Die Geheimnisse der Vergangenheit holen ihn immer wieder ein. Dieser vierte Brenner-Fall ähnelt nur noch äußerlich einem Krimi. Spannung spielt kaum eine Rolle, es geht weniger um das Was als um das Warum. Der Regisseur Wolfgang Murnberger erzählt ein atmosphärisch dichtes und düsteres Drama mit dem Blick in die Psyche eines Mannes, der auch mit Anfang 50 noch nach sich selbst sucht – und schließlich auf einem guten Wege ist, das eigene Ich auch zu finden. Um das Phrasenschwein zu bemühen: Am Anfang war Brenner am Ende, aber am Ende könnte er vor einem neuen Anfang stehen.

Österreich 2014, Regie: Wolfgang Murnberger, Darsteller: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten, ab 12, 121 min