18.00/20.30
Mit dem Banana Boat Song ist Harry Belafonte 1956 schlagartig weltberühmt geworden. Dem heute 85-jährigen Sohn karibischer Eltern gelang es als einem der ersten schwarzen Sänger, in den USA die Rassenschranken niederzureißen. Doch trotz seiner immensen Popularität war auch er beständig den üblichen rassistischen Anfeindungen ausgesetzt. Die Regisseurin Susanne Rostock erzählt in ihrem Dokumentarfilm über Harry Belafonte von diesem Leben, das neben der Musik noch viel mehr in sich birgt. Belafonte war nicht nur Sänger, sondern auch von Anfang an Aktivist gegen die Rassentrennung. Mit Martin Luther King verband ihn eine enge Freundschaft, später engagierte er sich im Kampf gegen den Vietnam-Krieg und das Apartheid-Regime in Südafrika. Der Mann ist auch mit seinen 85 Jahren noch voll präsent und besitzt ein Charisma, dem sich kaum jemand wird entziehen können. Auch der Regisseurin Rostock gelingt dies nicht immer. Etwas mehr hätte man schon gerne erfahren von den, wenigen, Schattenseiten, die auch dieser Mann natürlich in sich trägt. Belafonte hätte sich an der Präsentation seiner kleinen Fehler und Schwächen wahrscheinlich gar nicht gestört, dazu ist er viel zu souverän. Dennoch ist Susanne Rostock eine bewegende Hommage an einen wundervollen Sänger und noch beeindruckenderen Menschen gelungen, einem Mann, der wie kaum ein zweiter den Kampf gegen Diskriminierung und gesellschaftliche Ungerechtigkeit verkörpert.
USA 2011, Regie: Susanne Rostock, Darsteller: Harry Belafonte, ohne Altersbeschränkung, 105 min