18.00/20.30
Bei dem Wettbewerb „Längster und zugleich skurrilster Filmtitel“ hätte dieses schwedische Werk allerbeste Chancen auf die Goldmedaille. Mit dem Filminhalt hat sein absurder Titel zwar nur ein klitzekleines bisschen zu tun (in einer Szene wird das aufgeklärt), auf den zweiten Blick offenbaren sich aber doch Gemeinsamkeiten. Der Regisseur Roy Andersson präsentiert dem Zuschauer absurdes Theater: Dutzende Episoden, wie auf der Bühne bis zur Perfektion geprobt, zeigen uns arme Würstchen und reiche Schnösel, die Melancholie schwedischer Kneipen, den Frohsinn des Altersheims und vieles mehr (König Karl XII, gestorben 1718, gibt sich auch noch ein Stelldichein). Bindeglied der grotesken Szenen sind die beiden Scherzartikel-Verkäufer Sam und Jonathan. Sie ziehen durch die schwedische Provinz, um Lachsäcke, Gruselmasken und Vampirzähne (extra lang) an den Mann zu bringen. Mit überaus mäßigem Erfolg, beide sind alles andere als Verkaufstalente. Schnell wird dadurch klar, worauf Andersson mit all seinem skurrilen Witz eigentlich anspielen will, auf die Profitgier der bürgerlichen Gesellschaft, die wichtige ethische und soziale Maßstäbe missachtet. Beim letztjährigen Filmfestival in Venedig gab es für die skandinavische Satire den Goldenen Löwen.
Schweden 2014, Regie: Roy Andersson, Darsteller: Holger Andersson, Nils Westblom, Sture Olsson, ab 12, 100 min