18.00/20.30
Der Film erinnert an eines der dunkelsten Kapitel der christlichen Geschichte, den Hexenwahn im 17.Jahrhundert, dem tausende Frauen und auch Männer zum Opfer fielen. Große Teile Europas waren von diesem Wahn erfasst und auch im puritanisch geprägten Neu-England geht die Angst vor Hexen und Teufeln um. Hier siedelt der in dieser Gegend aufgewachsene Regisseur Robert Eggers sein Erstlingswerk an. Der streng religiöse Farmer William lebt mit seiner Frau Katherine und ihren fünf Kindern am Rande eines finsteren Waldes, der angeblich von einer Hexe heimgesucht wird. Und schon bald häufen sich die makabren Ereignisse. Kinder verschwinden auf rätselhafte Weise im Wald, der Familienvater wird von einem durchgedrehten Ziegenbock ins Jenseits befördert. Allmählich ist von der Familie kaum noch jemand übrig. Ja, „The Witch“ ist ein Horrorfilm mit viel Blut und Finsternis, ein Abbild der damaligen Zeit. Dazu tragen die Dialoge bei, für die Regisseur Eggers die Protokolle der Hexenprozesse von Salem, Massachusetts im Jahre 1692 studiert hat. Wenig verwunderlich, dass der verstörende Film sehr kontroverse Reaktionen hervorrief. Auf dem kalifornischen Sundance-Festival gefeiert, wurde er vom US-Kinopublikum abgestraft. Was ja kein Nachteil sein muss.
USA 2015, Regie: Robert Eggers, Darsteller: Ralph Ineson, Kate Dickie, Anya Taylor-Joy, ab16, 93 min