11.02. | Höhere Gewalt

18.00/20.30

Filmplakat "Höhere Gewalt"Eine schwedische Familie macht Ski-Urlaub in den französischen Alpen. Alles scheint perfekt: Die Sonne scheint, die Pisten sind herrlich, Harmonie breitet sich aus. Da bahnt sich beim Mittagessen auf der Restaurant-Terrasse die Katastrophe an. Eine Lawine rast mit voller Geschwindigkeit auf die Urlauber zu. Mutter Ebba versucht, die beiden Kinder zu retten. Vater Tomas ergreift die Flucht. Als sich die Schneewolke verzogen hat, sind alle unversehrt, das große Unglück ist ausgeblieben. Zurück bleibt der Schock über Tomas‘ Verhalten, nur an die eigene Rettung gedacht zu haben. Die Kinder streiken, in der Ehe kriselt es und Tomas muss schwer mit seiner mangelnden Courage kämpfen. Das gesamte Zusammenleben wird auf eine brutale Bewährungsprobe gestellt. Mit chirurgischer Präzision und beißendem Witz entlarvt der Regisseur Ruben Östlund das Konstrukt der scheinbar perfekten Familie. Was bleibt übrig, wenn die Fassade einmal zerstört ist und man nur noch die Scherben zusammenkehren kann? Was hält eine Familie im Kern zusammen? Östlund gelingt es, die Dramatik immer wieder mit trockenem nordischen Humor aufzubrechen und eine bissige, tiefschwarze Komödie zu inszenieren. Bitterböse und sehr, sehr spannend. Ein Katastrophenfilm ohne (vordergründige) Katastrophe.

Schweden 2014, Regie: Ruben Östlund, Darsteller: Lisa Loven Kongsli, Johannes Bah Kuhnke, 118 min