18.00 / 20.30
Die Apokalypse, der absolute Weltuntergang, das ist in den letzten Jahren immer wieder Thema vieler Filme gewesen. Das Ergebnis war mal mehr, mal weniger gelungen, aber diese Filme haben dennoch alle eines gemeinsam: die große Katastrophe kommt von außen, aus dem Weltraum, durch Sturmfluten und Erdbeben oder durch Seuchen, die die Menschen dahinraffen. Der britische Regisseur David Mackenzie lässt auch die Welt untergehen, aber ganz anders. Die Katastrophe vollzieht sich im Inneren der Menschen. Es beginnt stets mit einer emotionalen Krise, Traurigkeit über eigene Fehler, Wut über die Unzulänglichkeiten anderer, und endet in dem Verlust eines Sinnes, der Geruchssinn ist auf einmal verschwunden, dann die Geschmackswahrnehmung. Michael (Ewan McGregor) und Susan (Eva Green) machen das alles durch. Michael ist Koch in einem hochklassigen Glasgower Restaurant und ohne Geruchs- und Geschmackssinn ist die Welt für ihn wie auf den Kopf gestellt. Doch das Restaurant hat sowieso keine Gäste mehr. „Perfect Sense“ ist ebenso ein Weltuntergangs-Szenario wie eine Liebesgeschichte. Im Angesicht des Verfalls ihrer Sinne, als alles aus den Fugen gerät, streben die Menschen nach dem Erhalt einer Ordnung in ihrem Leben und vor allem: sie wenden sich einander zu. Das könnte melodramatisch werden, aber die beiden Hauptpersonen umschiffen diese Klippe und spielen ihre Rollen konsequent und glaubhaft in ihrer ganzen emotionalen Bandbreite.
Großbritannien 2011, Regie: David Mackenzie, Darsteller: Eva Green, Ewan McGregor, Connie Nielsen, ab 12, 92 min