18.00/20.30
Am Ende der 1930er Jahre befinden sich die Herren Stanley Laurel und Oliver Hardy auf dem Gipfelpunkt ihres Ruhms. Als Stan und Ollie (im deutschen Sprachraum mit dem unsäglichen Ausdruck Dick und Doof bedacht) bilden sie das berühmteste Komiker-Duo der Filmgeschichte. Anderthalb Jahrzehnte später ist von ihrem Ruhm kaum noch etwas übrig geblieben. 1953 versuchen die beiden alternden Komödianten noch einmal durchzustarten. Eine ausgedehnte England-Tournee mit viel Kontakt zu Publikum und Presse soll erneut die Wende zum Besseren bringen. Und tatsächlich, nach überschaubarem Beginn füllen sich allmählich die Theatersäle, in denen die zwei alten Recken auftreten. Der Regisseur John S. Baird nimmt den Zuschauer mit auf diese Reise und versucht dabei, die Menschen hinter den Kunstfiguren zu entdecken. Mit John C. Reilly (Ollie) und Steve Coogan (Stan) hat er zwei großartige Hauptdarsteller gefunden. Reilly und Coogan sind ihren Rollen-Vorbildern nicht nur äußerlich ähnlich (die Maskenbildnerei hat da hervorragendes geleistet). Man hat nicht das Gefühl, Schauspieler zu sehen, die so tun, als wären sie Laurel und Hardy. Es ist so, als würde man den beiden wirklich zusehen. „Stan & Ollie“ ist ein sehr unterhaltsamer Film geworden. Doch Regisseur Baird zeigt noch mehr; es geht auch um eine Freundschaft, in der schon mal dunkle Wolken aufzogen und die dennoch nicht zu zerstören war – und um zwei alte Männer, die es noch einmal wissen wollen.
Großbritannien 2018, Regie: John S. Baird, Darsteller: John C. Reilly, Steve Coogan, Nina Arianda, Shirley Henderson, ohne Altersbeschränkung, 98 min