18.00/20.30
Agathe (Florence Loiret Caille) ist äußerst selbstbewusst und weiß sich ihrer Haut zu wehren. Insbesondere wenn es gilt unliebsame Verehrer in die Schranken zu weisen, geht so richtig die Post ab. So sehr, dass allen Umstehenden angst und bange dabei wird. Allen außer einem. Samir (Samir Guesmi) verliebt sich auf den ersten Blick in diese Frau. Als er erfährt, dass seine Angebetete als Schwimmlehrerein in Montreuil arbeitet, gibt er sich als Nichtschwimmer aus, um von ihr unterrichtet zu werden. Tatsächlich gelingt es dem schüchternen und etwas tollpatschigen Samir, Agathes Interesse zu wecken. Aber, irgendwann kommt die Wahrheit doch ans Licht, die Schwimmlehrerin lässt ihren Verehrer wutentbrannt stehen – und fliegt zu einem internationalen Bademeisterkongress nach Reykjavik. Samir jedoch gibt nicht auf und reist ihr hinterher. Normalerweise würde man jetzt von Stalking sprechen, aber Samir Guesmi macht aus seiner Rolle einen so liebenswürdigen, unbeholfen verliebten Mann, dass man mehr Mitleid mit ihm bekommt anstatt sein Verhalten gruselig zu finden. Die amüsante Liebeskomödie ist der letzte Film der isländischen Regisseurin Solveig Anspach, die bei der Postproduktion des Films mit nur 54 Jahren an Krebs starb. Lakonischen Humor, viel Herz und charmant agierende Schauspieler bietet dieser Film – ein überaus passendes Vermächtnis von und für Solveig Anspach. Und ein internationaler Bademeisterkongress in Reykjavik – darauf muss man auch erst mal kommen.
Frankreich/Island 2016, Regie: Solveig Anspach, Darsteller: Florence Loiret Caille, Samir Guesmi, ab 6, 83 min