13.02.13 | Woyzeck

18.00/20.30

Im Rahmen der Literarischen Wochen präsentieren wir in Kooperation mit der Volkshochschule „Woyzeck“ nach dem Bühnenfragment von Georg Büchner. Vor beiden Vorstellungen gibt es eine inhaltliche Einführung von Steffen Liebsch.

1821: Der einfache Soldat Johann Christian Woyzeck (Klaus Kinski) versucht verzweifelt, Marie (Eva Mattes) und sein uneheliches Kind durchzubringen. Neben seinem Militärdienst muss er alle möglichen Tätigkeiten aufnehmen, wenn sie auch nur einen kleinen Verdienst versprechen. Von seinen Vorgesetzten wird er permanent ausgenutzt und gedemütigt. Als Marie eines Tages mit einem schmucken Tambour-Major anbändelt, dreht er durch. Er sticht seine Geliebte nieder und sucht anschließend im Fluss selbst den Tod. In genialer Weise verkörpert Klaus Kinski den von allen verachteten Füsilier Woyzeck. Georg Büchner hat sein auf einer wahren Begebenheit beruhendes Stück nicht vollenden können, sein früher Tod 1837 verhinderte dies. Das Bühnen-Fragment birgt dennoch eine genaue Beschreibung dessen, was die in feudalen Ständegesellschaften übliche Willkür bei Menschen aus den Unterschichten anrichten kann. Regisseur Werner Herzog folgt Büchners Vorlage weitgehend werkgetreu. Vollständig gedreht in der Kulisse einer tschechischen Kleinstadt, gelingt ihm ein filmisches Kammerspiel mit großer atmosphärischer Dichte.
BR Deutschland 1979, Regie: Werner Herzog, Darsteller: Klaus Kinski, Eva Mattes, Josef Bierbichler, ohne Altersangabe, 82 min