18.00/20.30
Der Schüler Claude (Ernst Umhauer) verliebt sich in Esther (Emmanuelle Seigner), die schöne Mutter seines Freundes und schreibt darüber Aufsätze für seinen Lehrer: Claude ist ein begnadeter Erzähler. Lehrer Germain (Fabrice Luchini), selbst ein verhinderter Schriftsteller, ist sofort angefixt von der Sprachkraft und Beobachtungsgabe des Jungen. Er fordert weitere Aufsätze ein. Esther ist eine klassische Mittelstandsfrau. Nach der Schule schmiert sie den Jungs Baguettes, abends schmiegt sie sich mit einem Magazin auf die Couch. Aber lodert da nicht doch noch eine geheime Leidenschaft in ihr? Oder bildet sich das Claude lediglich in seinem pubertären Hirn ein? Oder schreibt er das gar nur auf, um seinem Feuer gefangenen Lehrer weiter einzuheizen? Eigentlich glaubt der Lehrer den Blick des Schülers zu lenken, obwohl der längst den des Lehrers unter Kontrolle hat. In ihrem Eifer lösen beide eine Kette dramatischer Ereignisse aus, die Kontrolle über das Geschehen entgleitet ihnen gleichermaßen Die schöne Esther wird gleich zum doppelten Objekt der Begierde: Für den Jungen, der sich von ihr animiert fühlt und für den Alten, der in ihr das literarische weibliche Ideal zu sehen glaubt. Regisseur Francois Ozon nimmt mit „In ihrem Haus“ die Sichtweise und den Voyeurismus der Männer ins Visier: Wir sehen, was wir begehren zu sehen.
Frankreich 2012
Regie: Francois Ozon
Darsteller: Fabrice Luchini, Ernst Umhauer, Kristin Scott Thomas
ab 12, 105 min