18.00/20.30
Dem Krimi-Autoren Rousseau (Jean-Paul Rouve) will beim besten Willen nichts mehr einfallen: Schreib-Blockade. Da kommt es gerade recht, dass er zur Übernahme des Erbes seines gestorbenen Onkels in die Provinz gerufen wird, genauer gesagt nach Mouthe im französischen Jura, dem angeblich kältesten Ort Frankreichs. Mit dem erhofften Reichtum ist es jedoch nicht weit her und Rousseau will bereits wieder abreisen, da wird die blonde Dorfschönheit Candice Lecoeur (Sophie Quinton) tot aufgefunden. Im Gegensatz zu den Einheimischen glaubt Rousseau nicht an die offizielle Version Selbstmord und wittert die große Geschichte. Wie kommen die Blutergüsse in das schöne Gesicht und warum verweigert die Polizei die Ermittlungen ? Und die Dörfler selbst bilden eine Mauer des Schweigens… Je mehr Rousseau recherchiert, desto mehr Parallelen scheinen sich zu ergeben zwischen Candice und dem Leben von Marilyn Monroe. Candice selbst sah sich als Wiedergeburt der amerikanischen Schönheits-Göttin. Die Krimi-Komödie des Regisseurs Gerald Hustache-Mathieu ruft Erinnerungen an andere Filmklassiker wach. Der tiefe Schnee in der Provinz war schon in „Fargo“ der Coen-Brüder zu sehen und die Dorfbewohner sind so undurchsichtig wie in David Lynchs „Twin Peaks“. Ein herrlich doppelbödiger, ironischer und stimmungsdichter Krimi über die Unheimlichkeiten des Hinterlandes.
Frankreich 2011, Regie: Gerald Hustache-Mathieu, Darsteller: Jean-Paul Rouve, Sophie Quinton, Guillaume Gouix, ab 12, 102 min