
William (Stéphane Bak)
18.00/20.30
Gyllen (Fionn Whitehead) feiert seinen 18. Geburtstag. Eigentlich ein freudiger Anlass, aber in Gyllens Leben läuft alles schief. Deshalb rennt er weg oder besser, er fährt. Mit dem Wohnmobil seines Stiefvaters verlässt er das familiäre Feriendomizil in Marokko. An der Küste angelangt, parkt er den Wagen – und kann ihn nicht mehr starten. Da kommt ihm William (Stéphane Bak) zuhilfe. Der ebenfalls 18-jährige hat sein Heimatdorf im Kongo verlassen und ist auf der Suche nach seinem verschollenen Bruder. Der, das ist die einzige Information, hat sich auf dem Weg nach Europa bis nach Nordfrankreich durchgeschlagen; dort verliert sich seine Spur. Die folgende Reise von Marokko nach Frankreich schweißt die beiden so unterschiedlichen Jugendlichen zusammen. Für den verwöhnten, naiven Engländer ohne Lebenserfahrung ist es eine Zeit des Erwachsenwerdens, für den Kongolesen, der schon in die Abgründe des Lebens blicken musste, hat die Reise ganz andere Dimensionen. Der Regisseur Sebastian Schipper erzählt seine Geschichte straff und ohne überflüssige Umwege. Hier ist keine Nebenfigur zu viel und kein Schauplatz ein Zufall. Ein Roadmovie über das Weggehen und Weiterziehen, über das Alleinsein und sich entwickelnde Freundschaft. Und, auch das muss unbedingt erwähnt werden, ästhetisch ist dieser Film ein Genuss und der Soundtrack beeindruckend.
Deutschland 2018, Regie: Sebastian Schipper, Darsteller: Fionn Whitehead, Stéphane Bak, Moritz Bleibtreu, ab 6, 99 min