15.11. | Mein fabelhaftes Verbrechen

18.00/20.30

Madeleine Verdier (Nadia Tereszkiewicz), eine junge, aber mittellose Schauspielerin, wird des Mordes an einem berühmten Theaterproduzenten beschuldigt. Sie lebt mit ihrer Freundin Pauline (Rebecca Marder), die als Anwältin ebenso unentdeckt ist sie, zusammen in einer engen Mansardenwohnung. Mit der Mordanklage wittern nun beide ihre Chance, ins Rampenlicht zu treten und ihr armseliges Leben endlich hinter sich zu lassen. Madeleine gesteht den Mord, den sie nicht begangen hat, und wird aufgrund einer virtuosen Verteidigung durch Pauline wegen Notwehr freigesprochen. Nur so sei sie einer versuchten Vergewaltigung entgangen. Der irrwitzige Plan geht märchenhaft auf; beide können nun Ruhm und Erfolg in Reichtum umwandeln. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich die wahre Mörderin in Gestalt des alternden Filmstars Odette Chaumette (Isabelle Huppert) einfindet und ihren Teil des Erfolges einfordert. Andernfalls werde sie mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit gehen. Vordergründig inszeniert der Regisseur Francois Ozon eine Kriminalkomödie, die 1934 für das Theater geschrieben und 1937 verfilmt wurde. Jenseits der komödiantischen Effekte ist dieser Film aber ebenso eine Anklage. Dominante Männer versuchen mit allen Mitteln, ihre Vorherrschaft zu verteidigen. Ozon ist mit „Mein fabelhaftes Verbrechen“ eine ebenso fabelhafte Satire im Stil einer Theaterkomödie aus den 30er Jahren gelungen, die dennoch deutlich auf aktuelle Missstände der Geschlechtergerechtigkeit verweist.

Frankreich 2023, Regie: Francois Ozon, Darsteller: Nadia Tereszkiewicz, Rebecca Marder, Isabelle Huppert, ab 12, 102 min