15.3. | The Salesman

18.00/20.30

salesmanDer in Teheran lebende Lehrer Emad (Shabab Hosseini) und seine Frau Rana (Taraneh Abidoosti) sind liberal und überaus kulturinteressiert. So studieren sie zusammen in ihrer Laientheatergruppe Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ ein. Als sie aus ihrem baufälligen Haus ausziehen und eine neue Wohnung beziehen müssen, beginnen die Schwierigkeiten. Die frühere Mieterin erweist sich als Prostituierte und eines Abends wird Rana in ihrer Wohnung überfallen und verletzt. Obwohl völlig verängstigt, will sie auf keinen Fall die Polizei einschalten. Ihr Mann hingegen, anstatt seiner Frau seelischen Beistand zu leisten, sinnt auf Rache gegen den Einbrecher und setzt alles daran, ihn zu finden. Die Beziehung der beiden bekommt alsbald so tiefe Risse wie das Haus, aus dem sie ausgezogen sind. Der iranische Regisseur Asghar Farhadi ist für seine präzise beobachteten Beziehungsstudien bekannt („Nader und Simin“). So auch hier. Er seziert geradezu die zerbröckelnde Ehe. Außerdem verknüpft er die Tragödie der Eheleute mit dem Theaterstück „Tod eines Handlungsreisenden“, das von einer Lebenslüge handelt, die über die Jahre eine Familie zerstört. Die Verbindung gelang ihm so gut, dass „The Salesman“ beim letztjährigen Filmfestival in Cannes mehrfach ausgezeichnet wurde.

Iran/Frankreich 2016, Regie: Asghar Farhadi, Darsteller: Shabab Hosseini, Taraneh Abidoosti, ab 12, 125 min