15.7. | Elser – Er hätte die Welt verändert

18.00/20.30

Elser13 Minuten haben Georg Elser am Abend des 8. November 1939 gefehlt. 13 Minuten, nachdem Adolf Hitler nach einer Rede den Münchener Bürgerbräukeller verlassen hatte, explodierte dort die von Elser gebaute Bombe, die den Diktator in den Tod reißen sollte und die das Schicksal Deutschlands und Europas von Grund auf geändert hätte. Der Anschlag ist in seiner Bedeutung und Tragweite dem Stauffenberg-Attentat vom 20. Juli 1944 gleichzusetzen. Dennoch wurde er jahrzehntelang weitgehend vergessen bzw. bewusst aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Zu unangenehm erschien vielen die Vorstellung, dass es einem einzelnen, ganz normalen Mitbürger fast gelungen wäre, den allmächtigen NS-Herrscher aus dem Weg zu räumen, 65 Millionen anderen Deutschen aber nicht. Wer war dieser Georg Elser, der Schreiner aus dem schwäbischen Hermaringen? Dieser Frage geht der Regisseur Oliver Hirschbiegel in seinem Spielfilm „Elser – Er hätte die Welt verändert“ nach. Ihn interessiert weniger das gescheiterte Attentat an sich als die Person des Attentäters. Ausführlich beschreibt er in zahlreichen Rückblenden das Leben des Handwerkers, der nach Lehre und Wanderschaft das Dasein genießt, Gitarre spielt, seiner großen Liebe Elsa (Katharina Schüttler) Avancen macht. Demgegenüber stehen, nach Elsers gescheiterter Flucht und seiner Festnahme an der Schweizer Grenze, die brutalen Folterszenen in der Gestapohaft. Hirschbiegel erspart dem Zuschauer da nichts. Kripo-Chef Arthur Nebe (Burghart Klaußner) und Gestapo-Leiter Heinrich Müller (Johann von Bülow) wollen aus ihrem Delinquenten mit aller Macht ein Geständnis und die Namen der vermuteten Mitverschwörer herauspressen. Sie können es einfach nicht glauben, dass ein einzelner in der Lage gewesen sein soll, diese Tat planen und ausführen zu können. Ein außergewöhnlicher Film über einen außergewöhnlichen Menschen mit einem brillanten Christian Friedel als Georg Elser.

Deutschland 2015, Regie: Oliver Hirschbiegel, Darsteller: Christian Friedel, Burghart Klaußner, Katharina Schüttler, ab 12, 114 min