16.04.2014 | 12 Years a Slave

18.00/20.30

 

Der Afro-Amerikaner Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt im Staate New York mit seiner Familie ein bescheidenes, aber glückliches Leben. Als virtuoser Geigenspieler ist er recht angesehen, nicht gerade selbstverständlich für einen Schwarzen in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Er ahnt nichts Böses, als ihn zwei Fremde für einen gut bezahlten Auftritt engagieren wollen und ihn auch noch in ein Restaurant einladen. Am nächsten Morgen erwacht er in Ketten gelegt auf einem Sklavenschiff, das ihn direkt auf eine Plantage nach Louisiana bringt. Der Farmbesitzer Edwin Epps (Michael Fassbender) beutet seine Sklaven aus, wie es ihm gefällt. „Mit Eigentum kann man machen, was man will“ verkündet er. Der schwarze britische Regisseur Steve McQueen zeigt Epps sadistische Praktiken in aller Deutlichkeit, er schont den Zuschauer nicht. Wenn die Peitsche Furchen ins Fleisch einer Sklavin schlägt, dehnt sich die Szene minutenlang. Mit dieser ästhetisch stilisierten Gewalt gelingt es McQueen, seiner Geschichte einen unglaublichen Nachdruck zu verleihen. Schnelle Schnitte, unterbrochen von ungewöhnlich langen Einstellungen, schauspielerische Wucht und sparsamer Musikeinsatz vereinen sich zu einer Gesamtkomposition, die einem den Atem raubt. Übrigens hat McQueen für seinen Film nichts erfunden. Solomon Northup  hat seine zwölf Jahre dauernde Tyrannei wirklich erdulden müssen. Seine Autobiographie „Twelve Years a Slave“ erschien 1853, wurde zum Bestseller und geriet dann in Vergessenheit – und erblickt heute ein zweites Mal das Licht der Welt.
USA 2013,
Regie: Steve McQueen,
Darsteller: Chiwetel Ejiofor, Michael Fassbender, Lupita Nyong’o,
ab 12,
135 min