18.00/20.30
Manchmal führt erst ein Schicksalsschlag eine Familie wieder zusammen. So auch im Fall der Westons aus dem ländlichen Oklahoma. Nach dem Tod des Vaters, der sich bald als Selbstmord entpuppt, kehren die drei erwachsenen Töchter Barbara, Karen und Ivy zur Trauerfeier in das elterliche Haus zurück, erwartet von ihrer schwer krebskranken Mutter Violet. Schnell brechen alte Wunden und Verletzungen wieder auf. Regisseur John Wells schickt seinen zerbrechlichen Familien-Clan auf eine packende Reise. Sein Film erkundet mit großer Lust die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle. Das Drehbuch von Tracy Letts nach dessen gleichnamigem Bühnenstück spart nicht mit bitteren, meist laut ausgesprochenen Wahrheiten, aber auch leisen Zwischentönen. Dabei erstaunt, wie viel Humor, wenn auch meist ein sehr schwarzer, sich hinter den vielen kleinen und größeren Tragödien verbirgt. Regisseur Wells bringt eine Vielzahl von durchweg erstklassigen Darstellern an den Start. Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor sind hier nur die bekanntesten. Die langen und geschliffenen Dialoge in einem an Ort und Zeit stark konzentrierten Stück erinnern bisweilen an die Bühnenvergangenheit des Stoffes. Jedoch wird auch immer wieder deutlich, wo das ganze angesiedelt ist, in den unendlichen Weiten des Mittleren Westens, der in den Sommermonaten von einer bisweilen erdrückenden Hitze ausgefüllt wird. Großes Schauspielerkino in einer uramerikanischen „Dramedy“.
USA 2013,
Regie: John Wells,
Darsteller: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor,
ab 12,
119 min