16.9. | Men & Chicken

18.00/20.30

Men & ChickenEs beginnt alles recht unspektakulär. Der Vater von Elias (Mads Mikkelsen) und Gebriel (David Dencik) stirbt und hinterlässt seinen Söhnen ein Video, in dem er offenbart, gar nicht ihr richtiger Vater gewesen zu sein. Der lebt mit fast hundert Jahren auf der Insel Ork vor der dänischen Küste. Elias und Gabriel machen sich auf den Weg dorthin, um Antworten zu finden. Als erstes treffen sie auf Franz, Josef und Gregor, die unverkennbar ihre Halbbrüder sind. Die drei zeigen sich unbändig aggressiv und legen einen ausgeprägten Sexualtrieb an den Tag. Aus Mangel an willigen Frauen leben sie sich mit Hühnern und anderen Tieren aus, von denen es im Hause viele gibt. Der Regisseur Anders Thomas Jensen wagt sich in seiner bitterbösen Satire an das verstörende Thema Menschenversuche und Sodomie. Er zeigt Charaktere und Verhaltensweisen, die befremdlich und abstoßend sind und doch zugleich vor allem tragisch, ja menschlich wirken. Es geht um die ewige Suche nach Antworten zur eigenen Existenz, zur Herkunft, zum Sinn des Lebens. Der Film spielt mit Fantasy-, Science Fiction- und Frankenstein-Motiven und lotet menschliche Abgründe aus. Man muss sich auf ihn einlassen, dann wird man mit einem hervorragenden Film belohnt, der viel mehr ist als bloßes Schock-Kino.

Dänemark 2014, Regie: Anders Thomas Jensen, Darsteller: Mads Mikkelsen, David Dencik, Nikolaj Lie Kaas, ab 12, 104 min