17.07.13 |Die Jagd

18.00/20.30

Lucas (Mads Mikkelsen) arbeitet in einer dänischen Kleinstadt als Kindergärtner. Er wird von allen geachtet, die Kinder lieben ihn, eine Beziehung zu seiner Kollegin Nadja bahnt sich an. Alles ist gut – doch dann behauptet Klara, die kleine Tochter seines besten Freundes, Lucas habe sie sexuell belästigt. Es ist eine Lüge, herausgebratzt aus einer momentanen kindlichen Wut auf ihren Kindergärtner, aber die verbreitet sich rasend schnell in der kleinen Gemeinde. Die Leiterin des Kindergartens warnt sämtliche Eltern und löst eine Lawine der emotionalen Verwüstung aus. Überall wird Lucas nun massiv angefeindet. Der Hass auf ihn mündet in eine Hetzjagd, in der der Gejagte wie ein angeschossener Hirsch seine Würde zu wahren versucht. Dabei sind alle aus ihrer jeweiligen Sichtweise nur bemüht, das richtige zu tun. Regisseur Thomas Vinterberg zeigt eine Situation, in der niemand etwas falsches will, aber dennoch vieles falsch läuft. Denn nicht um Schuldfragen geht es ihm, sondern um die Mechanismen der Verleumdung in einer aufgeklärten Gesellschaft. Vinterberg knüpft in „Die Jagd“ an seinen ersten großen Erfolg „Das Fest“ von 1998 an. Ungezwungen bedient er sich einiger Regeln des Dogma 95 (Original-Schauplätze, Handkamera, natürliches Licht), ohne sie zu strapazieren. Und vor allem vertraut er der brillanten Schauspielkunst seines Protagonisten Mads Mikkelsen.
Dänemark 2012,
Regie: Thomas Vinterberg,
Darsteller: Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen, Susse Wold,
ab 12, 111 min