17.10. | Styx

18.00/20.30

Ihre Arbeit in Köln ist verdammt anstrengend, also nimmt sich die Notärztin Rike (Susanne Wolff) eine Auszeit. Ganz allein will sie auf dem kleinen Motorsegelboot „Asa Gray“ von Gibraltar aus zur Atlantikinsel Ascension fahren. Die liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Afrika und Südamerika. Der Abenteuertrip auf dem gerade einmal zwölf Meter langen Boot lässt sich zunächst gut an. Aber dann zieht ein schwerer Sturm auf und Rike trifft vor der afrikanischen Küste auf ein völlig überladenes Fischerboot. Dutzende Flüchtlinge kämpfen auf der manövrierunfähigen Nussschale um ihr Leben. Flehentlich herbeigefunkte Hilfe bleibt aus. Rike kann nicht allen Bootsinsassen helfen, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Also entschließt sie sich, zumindest einen zu retten und hievt den schwer verletzten, im Wasser treibenden 14-jährigen Kingsley (Gedion Odnor Wekesa) an Bord. Doch damit beginnen die Probleme erst richtig. Die Flüchtlingskrise vor der afrikanischen Küste scheint für den Durchschnittseuropäer trotz aller medialen Präsenz letztlich doch unendlich weit weg zu sein. Regisseur Wolfgang Fischer holt die Geschehnisse ganz nahe heran, indem er sie persönlich macht. Eine auf sich gestellte Retterin trifft auf einen einzigen Flüchtling. Stellvertretend werden beide Seiten hautnah und unmittelbar miteinander konfrontiert. Das macht dieses Ozeandrama so sehenswert.

Deutschland 2018, Regie: Wolfgang Fischer, Darsteller: Susanne Wolff, Gedion Odnor Wekesa, ab 12, 95 min
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