17.7. | Burning

18.00/20.30

Jongsu ist allein. Seine Mutter hat ihn schon früh verlassen. Schuld ist der Vater, dessen cholerische Anfälle alle in seiner Umgebung malträtierten. Und nun verlässt ihn auch der Vater, denn er muss in den Knast. Da trifft Jongsu eines Tages seine ehemalige Nachbarin Haemi wieder; sie freunden sich an. Dann fragt Haemi Jongsu, ob der auf ihre Katze aufpassen könne, sie wolle für ein paar Wochen nach Afrika fahren. Doch als wieder zurückkommt, hat sie plötzlich Ben im Schlepptau. Ben ist unfassbar gutaussehend, unendlich reich, kultiviert und ab jetzt immer mit dabei, wenn Jongsu und Haemi einander sehen. Womit Ben eigentlich sein Geld verdient, das weiß man nicht. Außerdem hat er ein, nun ja, feuriges Geheimnis. Ben brennt Gewächshäuser nieder, genau alle zwei Monate eines, in ein paar Tagen ist es wieder soweit. Doch dann geschieht nichts. Dafür verschwindet Haemi. Und taucht nicht wieder auf. Der Film des südkoreanischen Regisseurs Chang-Dong Lee basiert auf der Kurzgeschichte „Barn Burning“ von Haruki Murakami, doch Lee hat aus dieser ein 148-minütiges Opus geschaffen – angesiedelt zwischen Psychothriller und film noir. Langsam, sehr langsam entwickelt sich die Handlung, doch gerade das erzeugt eine leise, aber ständig vor sich hin brodelnde Spannung, die sich mit äußerster Präzision steigert. „Burning“ ist ein klassischer Thriller um eine Frau und zwei Männer. Jongsu und Ben konkurrieren um die gleiche Frau, doch es ist von Anfang an klar, dass dies ein absolut ungleiches Spiel ist, allein aus ökonomischen Gründen. Eine menage a trois ganz eigener südkoreanischer Art.

Südkorea 2018, Regie: Chang-Dong Lee, Darsteller: Ah-in Yoo, Steven Yeun, Jong-seo Jeon, ab 16, 148 min