18.00/20.30
Drei Frauen stehen im Zentrum von Leonie Krippendorffs Debütfilm „Looping“, drei Frauen, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen in eine psychiatrische Anstalt begeben müssen. Die 19-jährige Leila (Jella Haase) ist als Schaustellerkind auf einem Rummelplatz aufgewachsen, wo sie eines Tages von einem Lastwagenfahrer vergewaltigt wird. In der Klinik teilt sie ein Zimmer mit der 52-jährigen Ann (Marie-Lou Sellem), die bereits mehrere Selbstmordversuche hinter sich hat. Vervollständigt wird das Trio durch die 35-jährige Frenja (Lana Cooper), die nur ganz oberflächlich betrachtet ein erfülltes Leben mit Mann und Tochter geführt hat. Schnell entsteht eine große Nähe zwischen den drei Frauen, die sich unbestimmt zwischen inniger Freundschaft und erotischer Anziehung bewegt. Krippendorff kommt es weniger auf die Geschichte an, viel mehr geht es ihr um Bilder, um Atmosphäre und Stimmungen. Und da verlässt sich die Regisseurin ganz auf ihre drei Hauptdarstellerinnen, denen man in weiten Teilen des Films einfach zuschaut, beim Tanzen und Schwimmen, beim in sich versunkenen Zigarettenrauchen oder einfach nur beim Dasein. Man darf gespannt darauf sein, wie sich Leonie Krippendorffs Talent, statt mit vielen Worten hauptsächlich mit Bildern und Stimmungen zu arbeiten, weiter entwickelt.
Deutschland 2016, Regie: Leonie Krippendorff, Darsteller: Jella Haase, Lana Cooper, Marie-Lou Sellem, ab 16, 106 min
Die Regisseurin Leonie Krippendorff wird den Film begleiten und nach beiden Vorstellungen mit dem NZ-Redakteur und Koki-Mitglied Rainer Donsbach über ihren Film sprechen.