18.00/20.30
Der Entertainer und Pianist Liberace (Michael Douglas) war in den 1950er bis 1970er
Jahren eine große Nummer im amerikanischen Show-Business, eine sehr große.
Umso mehr war ihm daran gelegen, seine Homosexualität unter allen Umständen
geheim zu halten. Seine Karriere wäre bei einem coming out von jetzt auf gleich
zu Ende gewesen. Rührige Manager tischten dem geneigten Publikum deswegen über
die Jahre allerlei Frauengeschichten auf, die samt und sonders erlogen waren.
Die Wirklichkeit bestand, unter anderem, aus einer sechs Jahre andauernden Affäre
mit dem armen, aber höchst attraktiven Jüngling Scott Thorson (Matt Damon).
Liberace macht Scott zu seinem Chauffeur, aber nicht nur das:
„Ich möchte alles für dich sein, Scott. Ich will dir Vater, Bruder, Liebhaber sein“,
flüstert er dem jungen Freund einmal zu. So etwas kann nicht gut gehen.
Kontrollwahn, Eifersucht und schließlich neue Liebschaften bedeuten irgendwann
das Ende. Regisseur Steven Soderbergh stützt sich für seinen Film auf die
Memoiren von Scott Thorson, die Drehbuchautor Richard LaGravenese in großes
Liebeskino verwandelt. Die beiden Hauptdarsteller Michael Douglas und Matt Damon brillieren in „Liberace“ gleichzeitig spielfreudig und entspannt als schwules Liebespaar. Trotz dieser geballten Hollywood-Prominenz wagte sich kein großes Filmstudio an das Projekt. Nur der ambitionierte Kabelsender HBO machte es möglich, das 23 Millionen Dollar teure Drama herauszubringen. In den USA lief „Liberace“ daher nur im Fernsehen. Kinotauglich ist der Film im opulenten Retro-Stil aber allemal…
USA 2013,
Regie: Steven Soderbergh, Darsteller:
Michael Douglas, Matt Damon, Scott Bakula,
ab 12,
92 min