18.00/20.30
Sie ist eine Legende und selbst Jahrzehnte nach ihrem Tod auch Menschen ein Begriff, die noch nie in der Oper waren: Maria Callas. Die in New York geborene Sopranistin mit griechischen Wurzeln hat den jungen französischen Filmemacher Tom Volf so in ihren Bann gezogen, dass er jahrelang intensiv über sie recherchierte. Zahlreiche private Fotos und Videoaufnahmen hat er zusammengetragen. Vor allem aber lässt er in seinem Dokumentarfilm „Maria by Callas“ die Sängerin in Interviews selbst zu Wort kommen, persönliche Briefe (gelesen von Eva Matthes) runden das Bild. Maria Callas, die 1977 im Alter von nur 53 Jahren starb, kann mit ihrem überlieferten Gesang die Menschen bis heute tief berühren. Sie galt ihren Zeitgenossen allerdings auch als, nun ja, temperamentvoll, was ihr den Beinamen „fauchende Tigerin“ einbrachte. In Tom Volfs Dokumentation klingt aber auch immer wieder eine ganz andere Seite der Sängerin durch. Die von der Musikwelt vergötterte war auch zutiefst unglücklich. Sie hatte unter ihrer dominanten, überambitionierten Mutter gelitten, die ihre eigenen großen Träume von Ruhm auf die Tochter übertrug und gegen die sich nicht wehren konnte. Tom Volf ist eine Dokumentation gelungen, die die Fans von Maria Callas begeistern wird. So nah und so berührend ist die Primadonna wahrscheinlich noch nie gezeigt worden.
Frankreich 2017, Regie: Tom Volf, Dokumentation, ohne Altersbeschränkung, 119 min