19.06.2013 | Nachtzug nach Lissabon

18.00/20.30

Das Leben des Berner Lateinlehrers Raimund Gregorius (Jeremy Irons) verläuft seit 30 Jahren in den immer gleichen Bahnen. Als er auf dem Weg zur Arbeit auf der Kirchenfeldbrücke eine junge Portugiesin vor der Selbsttötung bewahrt und bei ihr ein Buch des portugiesischen Dichters Amadeu de Prado findet, ändert sich für ihn alles. In dem Buch steckt nämlich auch eine Eisenbahn-Fahrkarte nach Lissabon und da bricht aus dem alternden Pädagogen alles heraus. Noch mal ein neues Leben anfangen, ein ganz neues. Tage später steigt er in Lissabon aus dem Zug und beginnt in die Welt Amadeu de Prados in den siebziger Jahren einzutauchen. Prado war Arzt, Autor und Widerstandskämpfer gegen die brutale Salazar-Diktatur. Auf seiner Spurensuche enthüllen sich vor Gregorius immer weitere Einzelheiten der düsteren Vergangenheit, gefilmt in blass-bläulichen Bildern. Die Gegenwart hingegen wird in Sonne und Licht getränkten Farben vorgestellt, mit einem Schauspieler-Ensemble, das seinesgleichen sucht. Martina Gedeck, Bruno Ganz, Charlotte Rampling, August Diehl und noch weitere adeln das Werk des Regisseurs Bille August zu einem einzigartigen Darsteller-Film. Jeremy Irons präsentiert den Anti-Helden Gregorius als Literatur-Fachmann, der ganz vergessen hatte, wie sich wirkliches Leben anfühlt, als gebrochenen Mann, in den allmählich die Vitalität zurückkehrt. Bille Augusts Verfilmung von Pascal Merciers
Weltbestseller „Nachtzug nach Lissabon“ wechselt geschickt zwischen
 Charakterstudie und Polit-Thriller. Der mit einem vergleichsweise spärlichen Budget von 7,7 Millionen Euro gedrehte Film begeisterte bereits das Premieren-Publikum auf der diesjährigen Berlinale.

Deutschland/Schweiz 2012,
Regie: Bille August,
Darsteller: Jeremy Irons, Martina Gedeck, Jack Huston,
ab 12, 111 min