19.10. | Lou Andreas-Salome

18.00/20.30

louDie adlige Generalstochter Louise von Salome wird 1861 in St. Petersburg geboren. Von Anfang an weigert sie sich, den herrschenden gesellschaftlichen Regeln zu folgen. Vor allem will sie sich niemals verlieben oder gar heiraten. Mit kaum 20 Jahren geht die hochintelligente junge Frau nach Zürich und schreibt sich in der dortigen Universität ein. Wo immer von Salome auch hinkommt, überall sorgen ihre Klugheit, ihre Sinnlichkeit und ihr unnahbares Wesen für Aufsehen. Die beiden Philosophen Friedrich Nietzsche und Paul Ree verfallen ihr und machen der Angebeteten Heiratsanträge. Brüsk weist sie beide Verehrer zurück. Erst später wird sie sich mit einem Mann einlassen, dem Dichter Rainer Maria Rilke. Doch auch dem labilen Lyriker gibt sie alsbald wieder den Laufpass. Wer ist diese Revoluzzerin, die Dichtern und Denkern den Kopf verdreht? Die Regisseurin Cordula Kablitz-Post porträtiert in ihrem Doku-Drama diese vergessene Schriftstellerin und Psychoanalytikerin. „Ich allein bin wirklich“ lautet das Lebensmotto dieser Hohepriesterin der Selbstverwirklichung, die in ihren verschiedenen Lebensphasen von Liv-Lisa Fries, Katharina Lorenz und Nicole Heesters verkörpert wird. Ihre zentrale Botschaft lautet: „Die Welt, sie wird dich schlecht begaben, glaube mir’s! Sofern du willst ein Leben haben, raube dir’s!“

Deutschland/Schweiz 2016, Regie: Cordula Kablitz-Post, Darsteller: Alexander Scheer, Philipp Hauß, Julius Feldmeier, ab 6, 113 min