18.00/20.30
Camille und Georges sind, nun, man könnte es Lebenskünstler nennen. Das Liebespaar, zu dem sich bald ihr Sohn Gary gesellt, schert sich einfach nicht um die Banalitäten des Alltags. Drängende Geldsorgen und Pflichterfüllung haben in diesem Leben keinen Platz. Niemals wird die Post geöffnet, stattdessen gibt es in ihrer phantasievoll eingerichteten Pariser Wohnung regelmäßig ausufernde Partys. Man schaut dem verliebten Paar, der lustig-verrückten Kleinfamilie gerne zu bei diesem Rausch, doch schon bald legt sich ein Schatten darüber. Immer häufiger plagen Camille trübe Gedanken, Gewaltausbrüche überkommen sie, sie traut ihrer selbstgeschaffenen Welt nicht mehr – bis sie in der Psychiatrie landet. Eines Tages entführen Vater und Sohn die Mutter aus der Klinik und flüchten nach Spanien, wo sie einst schon ein Luftschloss bauen wollten – die Geister, die Camille verfolgen, können sie auch dort nicht vertreiben. Was als knallbunte Liebeskomödie beginnt, entwickelt sich zu einer tragischen Familiengeschichte. Der Regisseur Regis Roinsard hat den gleichnamigen Roman-Bestseller von Olivier Bourdeaut verfilmt. Er siedelt seine Geschichte in den späten 50-er und frühen 60-er Jahren an, erst an der Riviera, dann in Paris. Es ist eine Geschichte, die bei aller Ernsthaftigkeit niemals ihre Leichtigkeit verliert – immer begleitet von dem titelgebenden Song über den Mann, der das Leben wegtanzte und sang.
Frankreich 2021, Regie: Regis Roinsard, Darsteller: Virginie Efira, Romain Duris, Gregory Gadebois, ab 12, 124 min