19.11.2014 | The Salvation

18.00/20.30

1871 im Wilden Westen: Der dänische Einwanderer Jon (Mads Mikkelsen) muss mitansehen, wie zwei entlassene Sträflinge seine Frau und seinen Sohn aus der Postkutsche zerren und töten. Jon, ehemaliger Soldat, fackelt nicht lange und erschießt das Duo. Damit setzt er eine Spirale der Gewalt in Gang, die bis zum Ende des Films immer mehr Blutopfer fordern wird. Denn einer der beiden Banditen war der Bruder des Gangsters Delarue, dem ungekrönten König über das kleine Städtchen, in dessen Nähe Jons Farm liegt. Solange der Mörder seines Bruders frei herumläuft, fordert Delarue von den Einwohnern immer höhere Tributzahlungen, Menschenopfer nicht ausgeschlossen. Was den Banditen genau antreibt, bleibt zunächst unklar, aber es schält sich allmählich heraus, dass es vor allem um eines geht: Erdöl. Das schwarze Gold lässt die Figuren in „The Salvation“ jegliche Moral vergessen. Der dänische Regisseur Kristian Levring übt in der Gestalt eines Westerns beißende Kritik an amerikanischen Moralvorstellungen, dem ungezügelten Kapitalismus der Weltmacht, der Verlogenheit des amerikanischen Traums. Levring war einst einer der Vorreiter des Dogma-Films, der sich konsequent der Sparsamkeit und Natürlichkeit im Einsatz filmischer Mittel verschrieben hatte. Hier präsentiert er nun das genaue Gegenteil, einen brutalen, packenden und dabei bildgewaltigen Film, der beides zugleich ist: Hommage an zahllose Western-Klassiker und bitterböse Kritik an den Zuständen des zeitgenössischen Amerika.

 

Dänemark 2014,

Regie: Kristian Levring,

Darsteller: Mads Mikkelsen, Eva Green, Eric Cantona,

89 min