18.00/20.30
Große Hoffnungen und bange Neugier hat der junge Adam (Tawfeek Barhom) im Gepäck, als er aus der Provinz in die große Stadt kommt. Der Fischersohn hat die Chance seines Lebens erhalten, ein Stipendium, das ihm das Studium an der berühmten Universität al-Azhar ermöglicht, dem Leuchtturm der islamischen Wissenschaften in Kairo. Dort erwarten ihn allerdings Prüfungen, die nicht auf dem Lehrplan stehen. Scheich al-Azhar, bisheriger Leiter der Universität, ist gestorben und ein erbitterter Kampf um die Nachfolge des Groß-Imams entbrennt. Der Geheimdienst in Gestalt des Offiziers Ibrahim (Fares Fares) rekrutiert den naiven und folgsamen Studienanfänger als Spion, um diverse Kandidaten auszuhorchen. Als Drehort für die „Kairo-Verschwörung“ diente die Süleymaniye-Moschee in Istanbul, denn der schwedische Regisseur Tarik Saleh ist seit 2015 persona non grata in Ägypten, dem Heimatland seiner Eltern. Raffiniert konstruiert er seine Geschichte voller Intrigen und Fallstricke: ein schäbiges Figurenschach der Kämpfe und Rivalitäten innerhalb des Geheimdienstes, das den Tod Unschuldiger als Kollateralschaden verbucht. Und dem jungen, ausgenutzten und ausgepressten Adam bleibt bei dem Teufelspakt, auf den er sich einließ, keine Wahl. Der Geheimdienst weiß alles über seine Familie und lenkt jeden seiner Schritte. Er spielt das böse Spiel mit, um zu überleben. Ein intrigenreicher Thriller, der kühn Maß nimmt an den großen Spionageromanen eines John le Carré.
Schweden 2022, Regie: Tarik Saleh, Darsteller: Tawfeek Barhom, Fares Fares, Mohammad Bakri, ab 12 , 125 min