19.8. | Lost River

18.00/20.30

lost-riverLost River ist eine heruntergekommene Stadt, verlassen und trostlos. Nur noch wenige Menschen leben hier. Billy (Christina Hendricks) mit ihren beiden Söhnen gehört dazu. Die drei kommen nur mühsam über die Runden. Billy heuert in ihrer Not in einem zwielichtigen Nachtclub an. In dieser morbiden Zwischenwelt eröffnen sich obskure Zuverdienstmöglichkeiten, bei denen empfindsame Gemüter die Augen schließen sollten. Bones (Iain De Caestecker), der ältere der beiden Söhne, klaut wertvollen Kupferdraht aus den Wänden verlassener Häuser. Das bringt ihn bald in Konflikt mit dem brutalen und sadistisch veranlagten Gang-Anführer Bully (Matt Smith). Der aufstrebende Schauspieler Ryan Gosling zeigt in seinem hier vorgelegten Regiedebüt aber noch mehr. Er erweitert sein Thema zu einer Mischung aus Sozialstudie, Horrorfilm und Psychothriller. In seinem Gothic-Trip bedient er sich unverhohlen bis unverfroren bei dem großen Schauer-Romantiker des zeitgenössischen Kinos: David Lynch. Herausgekommen ist eine düstere Geschichte mit morbiden Figuren und gruseligen Schauplätzen. Dabei wirkt die in eindringlichen Bildern, Farben und Geräuschen vorgeführte Geisterstadt durchaus realitätsnah. Es könnte sich, zum Beispiel, um Detroit handeln, wo sich in einigen Stadtvierteln ähnliches zuträgt.

USA 2014, Regie: Ryan Gosling, Darsteller: Christina Hendricks, Iain De Caestecker, Matt Smith, ab 16, 95 min