2.11. | Das Leben ein Tanz

18.00/20.30

Der rechte Knöchel ist ihre Schwachstelle. Schon einmal hat sich Elise bei einem Sprung verletzt. Und nun stürzt sie erneut, ausgerechnet in dem Moment, der ihr großer Triumph werden soll, beim Solotanz am Ende des Balletts „La Bayadere“. Elises Welt stürzt zusammen. Es könnte Jahre dauern, bis der Bänderriss verheilt ist. Eine Ballett-Tänzerin von 26 Jahren kann unmöglich so lange pausieren, ohne den Anschluss an die Leistungsspitze zu verlieren. Was also tun? Nach einer kurzen Frist der Sinnsuche schließt sich Elise einem befreundeten Paar an, das einen Foodtruck betreibt und eine Künstler-Residenz in der Bretagne mit Mahlzeiten versorgt. Die Künstler-Compagnie ermutigt die Rekonvaleszentin, ihrer Truppe beizutreten. Stück für Stück lernt Elise, das Vergangene hinter sich zu lassen und das anzunehmen, was das Leben ihr im Hier und Jetzt bietet. Das Motiv der verletzten Tänzerin gehört gleichsam zur Folklore eines erfolgreichen Ballettfilms. Dem Regisseur Cedric Klapisch gelingt es, entsprechende Klischees zu umschiffen: Die Hauptrolle der Elise hat er mit Marion Barbeau besetzt, der Primaballerina an der Opera de Paris. Diese Tänzerin kann sich in ihrer ersten Filmrolle quasi selbst spielen. Glaubwürdig und unverstellt erzählt sie in ihren Ballettszenen von ihren Erfahrungen, Ambitionen und Hoffnungen. Ein eindrucksvolles Kinodebüt.

Frankreich 2022, Regie: Cedric Klapisch, Darsteller: Marion Barbeau, Hofesh Shechter, Denis Podalydes, ab 12, 118 min