2.2. | Die Königin des Nordens

18.00/20.30

Wir schreiben das Jahr 1402: Die dänische Königin Margarethe I. (Trine Dyrholm) hat erreicht, was noch kein Mensch zuvor geschafft hat. Sie hat Dänemark, Norwegen und Schweden zur sogenannten Kalmarer Union vereinigt, die sie durch ihren jungen Adoptivsohn Erik (Morten Hee Andersen) im Alleingang regiert. Ein Bündnis mit England soll den Status der Union als aufstrebende europäische Macht festigen. Doch da taucht plötzlich der längst totgeglaubte Sohn der Herrscherin (Jacob Oftebro) auf und erhebt Anspruch auf den Thron. Klischeefrei, unaufdringlich und absolut unpathetisch erzählt die Regisseurin Charlotte Sieling diese Geschichte und konzentriert sich dabei voll und ganz auf ihre Hauptdarstellerin. Ob kämpfende Mutter, kluge Diplomatin oder kühle Strategin – Trine Dyrholm verleiht der „Königin des Nordens“ eine enorme emotionale Wucht und Tiefe. Brutale Kämpfe sucht man vergebens. Stattdessen geht es um Diplomatie, verschiedene Interessen und Allianzen, schlaue Winkelzüge. Und der Film bleibt auch visuell nah dran an der Wirklichkeit. In fast jeder Einstellung ist es kalt und dunkel, neblig und stürmisch. Diese Authentizität überzeugte auch das Publikum. Das Historiendrama zog in Dänemark mehr als 350.000 Besucher in die Kinos.

Dänemark 2021, Regie: Charlotte Sieling, Darsteller: Trine Dyrholm, Morten Hee Andersen, Sören Malling, ab 12, 120 min