2.3. | Schwestern – Eine Familiengeschichte

18.00/20.30

Zum Internationalen Frauentag am 8. März

Es beginnt mit vier laut streitenden Frauen, der Mutter Leila und ihren drei Töchtern Zorah, Djamila und Norah. Nach und nach wird klar, was in dieser Familie vorgefallen ist. Mutter Leila war im algerischen Widerstand. Den Vater ihrer Töchter hat sie dort kennengelernt. Sie ging mit ihm ins Exil nach Frankreich, wo aus dem Helden des Unabhängigkeitskrieges ein prügelnder Ehemann wurde. Als sie sich von ihm trennte, entführte der Vater den jungen Sohn Redah zurück nach Algerien. Die französische Regisseurin Yamina Benguigui erzählt von diesen traumatischen Erlebnissen auf verschiedenen Ebenen. Direkte Gespräche zwischen Schwestern und Mutter sind das eine, dazu kommen Rückblenden in die Kinderzeit der Schwestern. Und dann ist da noch das Theaterstück, das Zorah inszeniert und das auf ihrer eigenen Familiengeschichte beruht. Da erfahren die vier Frauen, dass der Vater im Sterben liegt. Es folgt die eilige Reise nach Algerien, die letzte Chance ihren Bruder noch zu finden. Die Regisseurin Benguigui erschließt in ihrem Film die komplexe Verbindung zwischen Frankreich und Algerien – vor dem Hintergrund einer Geschichte, die von ihrer eigenen Biographie inspiriert ist.

Frankreich/Algerien 2020, Regie: Yamina Bengiugui, Darsteller: Isabel Adjani, Rachida Brakni, Maiwenn, ab 16, 99 min