20.4. | Dämonen und Wunder

18.00/20.30

Daemonen_und_WunderHart und gnadenlos ist das Leben in den Pariser Vorstädten. Das müssen auch die drei Flüchtlinge Dheepan, Yalini und Illayaal feststellen. Entfliehen konnten sie der Hölle des Bürgerkrieges in Sri Lanka, nur um der Hölle der Pariser Banden- und Drogenkriege zu landen. Hier gilt das absolute Recht des Stärkeren. Da hilft Dheepan auch seine Kampferfahrung als ehemaliger tamil tiger wenig. Als Hausmeister mehrerer Blocks in seinem Bezirk steht er ohnehin zwischen allen Fronten. Auch der innere Zusammenhalt der drei Gestrandeten erweist sich als überaus brüchig. Sie bilden nur eine Notgemeinschaft, die sich als Familie ausgibt, um in Frankreich überhaupt eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten zu können. Der Regisseur Jacques Audiard schildert den Alltag in den banlieus in realistischen Farben, in düsteren, manchmal schwer erträglichen Bildern. Momente der Hoffnung und Solidarität werden im nächsten Augenblick von der Wirklichkeit überrollt. In drastischen Bildern zeigt Audiard, wie unentrinnbar die Gewaltzusammenhänge in diesen von jeglicher Hoffnung abgehängten Pariser Vorstädten sind. Der Film erhielt für seinen ungeschönten Realismus die letztjährige Goldene Palme in Cannes.

Frankreich 2015, Regie: Jacques Audiard, Darsteller: Antonythasan Jesuthasan, Kalieaswari Srinivasan, Claudine Vinasithamby, ohne Altersbeschränkung, 109 min