20.7. | Der Schamane und die Schlange

18.00/20.30

SchamaneEin kranker weißer Mann, der deutsche Wissenschaftler Theodor Koch-Grünberg, sucht gemeinsam mit dem Schamanen Karamakate am Ufer des Amazonas die seltene Yakruna-Pflanze, die den Forscher heilen könnte. Mehr als 30 Jahre später: Der Botaniker Evan möchte mit dem alt gewordenen Karamakate den Spuren Koch-Grünbergs nachgehen. Zusammen begeben sie sich auf eine mysteriöse Reise in die Vergangenheit. Die Yakruna-Pflanze ist mittlerweile fast ausgestorben, nur der alte Schamane könnte die letzten Exemplare finden. Der Regisseur Ciro Guerra taucht mit seinen düster-schönen Breitwand-Schwarzweißbildern ein in die Welt des Dschungels. Die beständigen Geräusche des Urwaldes erzeugen eine Tonkulisse aus Pfeifen, Tschilpen, Knistern und Knacken. Das ist die Natur, so wie sie ist und sie kann nicht gut oder schlecht sein. Gleichzeitig werden die beiden Fährtensucher auch immer wieder von den Schrecken der Gegenwart eingeholt. Überall stoßen sie auf Zeugnisse der Vernichtung des Urwaldes durch gnadenlose Abholzung und Brandrodung. Man fühlt sich erinnert an Joseph Conrad und „Das Herz der Finsternis“ und doch ist Guerras Film ganz anders, einmalig in Form und Inhalt. Ein hochgradig spannender Abenteuerfilm, der von einer verlorenen Welt erzählt, in der sich Gegenwart und Vergangenheit, Mythos und Realität begegnen und vermischen.

Kolumbien 2015, Regie: Ciro Guerra, Darsteller: Jan Bijovet, Brionne Davis, Nilbio Torres, Antonio Bolivar, Original mit Untertiteln, ohne Altersangabe, 125 min