21.05.2014 |Nymphomaniac 1

18.00/20.30

 

In einer Gasse vor seinem Wohnhaus liest der alternde Junggeselle Seligman (Stellan Skarsgard) eine blutüberströmte Frau auf und nimmt sie mit zu sich. Dort erzählt ihm Joe (Charlotte Gainsbourg) aus ihrem Leben, von ihren Erfahrungen mit Männern und der unstillbaren Sucht nach Sex. Ihre Geschichte quillt geradezu über von erotischen Erlebnissen, mutigen und albernen, lustvollen und quälenden. Regisseur Lars von Trier präsentiert die Lebensbeichte einer Nymphomanin auf der Suche nach Sinn und Balance im Dasein. Es gibt viel zu entdecken in diesem Film: Erregung und Verzweiflung, Lust und Schmerz sowie historische und literarische Bezüge von der Bibel bis zu Tausenundeiner Nacht, vom Dekameron bis zu Marquis de Sade. Eins ist „Nymphomaniac“ allerdings überhaupt nicht, ein Skandal. Der ruhige, manchmal gar meditative Film rechtfertigt die Aufregung nicht, die der dänische Regisseur (und manische Selbstdarsteller) von Trier seit geraumer Zeit in eigener Sache angezettelt hat. Ob da im zweiten Teil mehr kommt, wird sich zeigen müssen (am 25. Juni im Koki).

 

Dänemark 2013,

Regie: Lars von Trier,

Darsteller: Charlotte Gainsbourg, Stellan Skarsgard, Stacy Martin,

118 min,

ab 16