21.6. | Gimme Danger

18.00/20.30

gimme-dangerEnde der 1960er Jahre schlug die US-Band The Stooges wie eine Bombe in die Musiklandschaft ein. Mit ihrer Mischung aus Rock, Blues und Free Jazz legte die Gruppe aus Ann Arbor, Michigan, den Grundstein für das, was später als Punkrock bekannt werden sollte. Jim Jarmuschs Dokumentation über die Stooges blättert die Geschichte der Band auf, von ihren Anfängen 1967 über die Trennung 1973 bis zur Wiedervereinigung im Jahre 2002. Vor allem aber ist „Gimme Danger“ eine Hommage an den Frontmann der Band, Jim Osterberg, besser bekannt als Iggy Pop. Der Film erzählt davon, wie Osterberg in einer Wohnwagen-Siedlung aufwuchs, über Aufstieg und Verfall der Stooges und auch über den intensiven Einfluss, den Iggy Pop auf die nachfolgende Musikergeneration ausübte. Unmengen an Originalaufnahmen und –fotos hat Jarmusch gesichtet. Entstanden ist eine Collage aus Videomitschnitten, zahlreichen Archivfotos und Interviewschnipseln von Bandmitgliedern und Weggefährten. Immer dabei Iggy Pop, der, tatsächlich auch mit Oberbekleidung, von seinen wildesten Jahren erzählt. Ein wenig zu kurz kommt das Innenleben der Künstler. Woher kam ihre Liebe zur Musik, was trieb sie an? Das bleibt etwas unklar. Vieles in der Karriere von Iggy Pop und seinen Mitstreitern wirkte eher zufällig, aber – vielleicht war es das einfach auch. Es gibt nicht für alles tiefsinnige Erklärungen. Möglicherweise hätte Iggy P. bei einer derartigen Frage nach Sinn und Zweck und Motivation ganz einfach geantwortet: „Was für ein Sinn? Wir hatten einfach Bock, die Sau rauszulassen.“ Auf jeden Fall gilt: Eine gelungene Dokumentation über eine Band, die schon Punk machte, als es noch gar keinen Punk gab.

USA 2016, Regie: Jim Jarmusch, Dokumentation, ohne Altersbeschränkung, 108 min