22.10.2014 | Ein Augenblick Liebe

18.00/20.30

 

Der charmante Staatsanwalt Pierre (Francois Cluzet) und die erfolgreiche Schriftstellerin Elsa (Sophie Marceau) begegnen sich auf einer Party – und es funkt sogleich gewaltig zwischen den beiden. Was kann da folgen? Kuss, Umarmung, Hotelbett, Drama. Nicht in diesem Film. Hier folgt so gut wie nichts, abgesehen von der sich einnistenden gegenseitigen Anziehung und dem süßen „Was wäre, wenn?“ Denn Elsa und Pierre wechseln ihre Partner nicht wie ihre Smartphone-Hülle. Beide spüren von Anfang an die immense Verantwortung für andere Menschen: Pierre führt eine glückliche Ehe und würde seine Frau niemals betrügen, für Elsa sind verheiratete Männer ein Tabu. Von dieser anderen Art einer Beziehung oder Nicht-Beziehung erzählt dieser Film. Die Regisseurin Lisa Azuelos präsentiert ihre Geschichte locker und elegant, mal mit feinem Humor, mal mit nachdenklichen Momenten. Und sie treibt ihren Schabernack mit den Sehgewohnheiten der Zuschauer. Sie malt heiße Liebesszenen aus, Knutscherei im Kino mit anschließendem Lotterbett im „Hotel Paradis“. Ach nein, das war Kino in Pierres Kopf. In Wirklichkeit steht er im Regen und lässt Elsa ganz alleine ins Taxi steigen. Lisa Azuelos inszeniert temporeich, mit Splitscreens, originellen Szenenübergängen und einem formidablen Soundtrack. Verlassen kann sie sich zudem auf zwei Hauptdarsteller, denen man ihre Rolle jederzeit abnimmt. Und denen es gelingt, man mag es glauben oder nicht, auch in dieser Situation ein passendes Happy End zu finden.

 

Frankreich 2014,

Regie: Lisa Azuelos,

Darsteller: Sophie Marceau, Francois Cluzet, Lisa Azuelos,

ohne Altersbeschränkung,

82 min