18.00/20.30
Die schöne neue Welt des Internets, so könnte der Untertitel zu diesem Film lauten. Es ist ja auch zu verführerisch. Hat man im wirklichen Leben keine Freunde, sucht man sich halt welche im weltweiten Netz. So wie Ben, der Außenseiter. Doch hinter dem Mädchen, zu dem er Kontakt aufnimmt, stecken in Wirklichkeit zwei Mitschüler, die ihn alsdann auf dem Schulhof der Lächerlichkeit preisgeben. Auch Cindy sucht Geborgenheit im Netz, nachdem der Tod ihres kleinen Kindes in ihrer Ehe für Schock und Sprachlosigkeit gesorgt hat. Sprachlos sind die beiden Eheleute dannallerdings auch, als eines Tages ihre Bankkonten leer geräumt sind und sie ihr
Haus verkaufen müssen. Die Fernsehjournalistin Nina wiederum recherchiert über Jungen, die in Chaträumen erotische Unterhaltung anbieten, was beide Seiten schließlich ganz erheblich in Gefahr bringt. In seinem Spielfilm „Disconnect“ erzählt der Regisseur Henry Alex Rubin, welche Abgründe das weltweite Netz birgt. Cyber-Mobbing und Internet-Kriminalität sind seine Themen und die Sorglosigkeit, mit der viele Nutzer diesen Gefahren Vorschub leisten. Sämtliche Erzählstränge des Films nehmen in der virtuellen Welt des Netzes ihren Anfang und enden mit roher Gewalt in der Wirklichkeit. Rubins Ratschlag an die Zuschauer, diesen Risken aus dem Weg zu gehen, ist dabei ganz einfach: Sitzt euch am Familientisch nicht sprachlos gegenüber (jeder mit seinem Smartphone in der Hand), sondern redet einfach mal miteinander, von Angesicht zu Angesicht.
USA 2012,
Regie: Henry Alex Rubin,
Darsteller: Jonah Bobo, Paula Patton, Andrea Riseborough,
ohne Altersangabe ,
115 min