23.10. | They Shall Not Grow Old

18.00/20.30
Vor 100 Jahren, am 28. Juni 1919, ging mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrages der Erste Weltkrieg zu Ende. Mehr als neun Millionen Soldaten forderte das über vierjährige Gemetzel. Zu diesem Anlass kommt nun eine, ganz außergewöhnliche, Dokumentation des neuseeländischen Filmemachers Peter Jackson in die Kinos. Der „Herr der Ringe“-Regisseur hat dazu historisches Filmmaterial aus dem britischen Imperial War Museum (IWM) mit moderner Technik restauriert und die alten Schwarz-Weiß-Bilder koloriert. Das Ziel dabei: die Geschehnisse und Gräuel des Ersten Weltkrieges auch für heutige Zuschauer zugänglicher und eindringlicher werden zu lassen. Zudem durchforstete Jackson Hunderte Stunden an Interviewmaterial aus den Archiven des IWM und der BBC, las zahllose Tagebücher und Briefe. Er lässt die sprechen, die es am besten wissen müssen. Erschütternde und auch berührende Geschichten kommen da ans Tageslicht. Sein Großvater habe im Ersten Weltkrieg gekämpft, sagt Jackson, daher habe ihn das Thema sein Leben lang interessiert: „Das ist der Film über den Ersten Weltkrieg, den ich all die Jahre hatte machen wollen.“ Seine aufwühlende Dokumentation erzählt, naturgemäß, aus der Sicht der britischen Soldaten, ist aber eigentlich universell. Deutsche und französische Kriegsteilnehmer haben ganz genau dasselbe miterlebt. Entstanden ist ein filmisches Meisterwerk – radikal nah dran, zutiefst menschlich und gleichzeitig von hochgradigem dokumentarischen Wert.

Großbritannien/Neuseeland 2018, Regie: Peter Jackson, Dokumentation, Original mit Untertiteln, ab 16, 99 min

Gast bei der 18-Uhr-Vorstellung wird sein: Dr. Diethelm Knauf, ehemaliger Leiter des Landesfilmarchivs Bremen. Der Historiker wird sich den Fragen widmen, die dieser Film aufwirft: Können historische Dokumentationen die historische Wahrheit abbilden? Gibt es eine solche überhaupt?

– mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen –