23.11. | Triangle of Sadness

18.00/20.30

Die Influencerin Yaya und das Model Carl haben Glück. Sie werden auf eine Yacht eingeladen, auf der sich ausschließlich die sehr Reichen und die sehr Schönen tummeln. Ein einsamer skandinavischer IT-Milliardär wäre da zu nennen, ebenso ein klischeehaft protzender russischer Oligarch. Die nettesten Gäste an Bord: ein älteres britisches Ehepaar, das mit dem Vertrieb von Handgranaten und Landminen reich geworden ist. Nur der Kapitän lässt sich nicht blicken. Der Säufer, Idealist und Sozialist hat sich mit viel Alkohol in seiner Kabine verkrochen. Dieses bis zum Bersten mit Luxus vollgestopfte Panoptikum lässt Regisseur Ruben Östlund schließlich in einem beispiellosen Exzess implodieren. Bei stürmischer See können die Superreichen ihre Gourmetspeisen nicht mehr bei sich behalten. Die folgende Kotzorgie ist eine bewusste Geschmacks- und Grenzüberschreitung, wohl als Gleichnis gedacht auf die Folgen der spätkapitalistischen Dekadenz. Doch es kommt noch schlimmer. Nach einem Piratenüberfall auf die Yacht finden sich einige Überlebende auf einer einsamen Insel wieder – und erleben dort die Umkehrung der Hierarchien. Der Film erschöpft sich also keineswegs im billigen Reichen-Bashing. Er zeigt ebenso schonungslos, dass auch Unterprivilegierte, einmal an die Macht gekommen, nicht zwangsläufig die besseren Menschen sind. Regisseur Östlund präsentiert eine einigermaßen brachiale, schwarzhumorige Komödie und erhielt dafür bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme.

Schweden/USA 2022, Regie: Ruben Östlund, Darsteller: Harris Dickinson, Charlby Dean, Woody Harrelson, ab 12, 147 min