18.00/20.30
Die beiden 17-jährigen Londoner Teenager Ginger (Elle Fanning) und Rosa (Alice Englert) sind allerbeste Freundinnen. Eigentlich schon von Geburt an, denn ihre beiden Mütter lagen seinerzeit im Krankenhaus nebeneinander und hielten sich beim Einsetzen der Wehen gegenseitig die Hände. Diese Verbundenheit scheint nachzuwirken, wird aber im London von 1962 schließlich doch auf eine harte
Probe gestellt. Im Schatten der Kuba-Krise engagiert sich Ginger mit jugendlichem Eifer für eine atomwaffenfreie Welt, während Rosa ihr Glück in der Liebe sucht und aufgemalten schwarzen Lidstrich wichtiger findet als politische Parolen. Das alleine kann eine tiefe Freundschaft noch nicht aus der Bahn werfen. Da trennen sich nach diversen Zerwürfnissen Gingers Eltern. Ginger fühlt sich dem ebenfalls politisch engagierten Vater Roland erheblich näher als der Mutter. Als sich Rosa in Roland verliebt und eine Affäre mit ihm beginnt, stürzt für Ginger gefühlsmäßig die Welt ein. Die Freundschaft der beiden bislang unzertrennlichen droht zu zerbrechen. Regisseurin Sally Potter, aufgewachsen genau in jenen frühen sechziger Jahren, hat mit diesem Film auch ein wenig ihre eigene Geschichte erzählt. Vor allem aber spürt sie etwas ganz allgemeinem nach, der jugendlichen Suche nach politischen Zielen und privaten Bezugspersonen. Besonders bemerkenswert: die herausragende Leistung der Hauptdarstellerin Elle Fanning. Sie bewirkt, dass man von diesem bei Lichte betrachtet recht spannungsarmen Coming-of-Age-Drama keine Minute verpassen möchte.
Großbritannien 2012,
Regie: Sally Potter
Darsteller: Elle Fanning, Alice Englert, Annette Bening,
ab 12, 90 min