24.5. | Wilde Maus

18.00/20.30

Wilde_Maus_Hauptplakat_A1.inddDer etablierte Musikkritiker Georg (Josef Hader) schreibt seit Jahrzehnten für eine Wiener Zeitung, bis er völlig überraschend vom Chefredakteur die Kündigung erhält: Sparmaßnahme. Der im innersten Getroffene sinnt auf Rache. Er beginnt mit nächtlichen Feldzügen gegen seinen ehemaligen Chef. Zunächst beschränkt er sich auf kleinere Sachbeschädigungen, steigert sich aber dann in einen stetig größer werdenden Terror hinein. Seiner jüngeren Lebensgefährtin Johanna (Pia Hierzegger) erzählt er nichts, zu tief sitzt die Schmach, und führt statt dessen ein delikates Doppelleben. Tut so, als gehe er tagsüber ins Büro und abends in den Konzertsaal. In Wirklichkeit hängt er im Prater ab. Dort lernt er Erich (Georg Friedrich) kennen, dem als Mitarbeiter eines Karussells ebenfalls gekündigt wird. Die beiden mieten die „Wilde Maus“ – von irgendetwas muss man ja leben. Josef Hader erzählt in seinem Regie-Debüt, was eine demütigende Kränkung mit einem empfindsamen Ego anrichten kann. Er präsentiert eine rabenschwarze Dramödie, deren Humor aber denkbar dezent daherkommt. So wunderlich die Figuren und so köstlich die Dialoge sind, so wichtig (und wuchtig) ist die Musik. Da wird alles aufgeboten, was Österreich zu bieten hat: Neben Mozart und anderen klassischen Komponisten kommt auch die momentan schwer angesagte Austro-Popband Bilderbuch zu Gehör.

Österreich 2016, Regie: Josef Hader, Darsteller: Josef Hader, Georg Friedrich, Pia Hierzegger, ab 12, 103 min