18.00/20.30
Abel Morales (Oscar Isaac) hat sich im New York der frühen 1980er Jahre mit eiserner Disziplin hochgearbeitet. Doch der ehrgeizige Einwanderer aus Südamerika will noch höher hinaus in seinem Geschäft, dem Heizöl-Business. Er sichert sich eine Option auf ein strategisch günstiges Grundstück am Hafen, das ihm einen immensen Standortvorteil für seine Ölfirma bringen würde. Doch dafür braucht er Geld, viel Geld, 1,5 Millionen Dollar. Als der schon abgesegnete Bankkredit platzt, muss er sich das Geld bei skrupellosen Kredithaien leihen – zu horrenden Bedingungen. Auch die Brennstoff-Konkurrenz schläft nicht und lässt in unschöner Regelmäßigkeit seine Tanklaster überfallen. Die Zeit läuft in jeder Hinsicht gegen Morales – kann das Stehaufmännchen auch diesmal triumphieren? Der Regisseur J.C.Chandor präsentiert hier nach „Der große Crash“ und „All Is Lost“ seinen dritten Streich und erneut gelingt ihm ein großer Wurf. Er zeigt mit seinem Helden Abel Morales einen Menschen, der noch aufrichtig an die Erfüllung seines american dream glaubt – und sich tagtäglich mit Korruption, Gier und Gewalt auseinandersetzen muss. Dieser Underdog-Charme wirkt sehr sympathisch und ist deswegen so besonders glaubwürdig, da Chandor ansonsten auf die üblichen Gut kämpft gegen Böse-Klischees völlig verzichtet. Ein temporeiches, dialogstarkes und atmosphärisch enorm dicht erzähltes Drama: (Action)-Filmkunst vom Feinsten.
USA 2014, Regie. J.C.Chandor, Darsteller: Oscar Isaac, Jessica Chastain, David Oyelowo, ab 12, 125 min