26.02.2014 | In einer besseren Welt

18.00/20.30

 

Im Rahmen der Literarischen Wochen (in Kooperation mit der Volkshochschule), um 18 Uhr mit einer Einführung von Bernd Glawatty

 

Der dänische Arzt Anton (Mikael Persbrandt) rettet in einem afrikanischen Flüchtlingslager aufopferungsvoll so viele Menschenleben wie er nur kann. Kurioserweise funktioniert seine idealistische, streng pazifistische Haltung auf dem Schwarzen Kontinent, aber nicht in seinem familiären Alltag in der vordergründig so idyllischen dänischen Provinz. Dort wird sein Sohn Elias regelmäßig von einer Horde Schulkameraden beschimpft, geschlagen, gedemütigt. Erst als Elias‘ neuer Freund Christian den Anführer zusammenschlägt und mit einem Messer bedroht, ist Ruhe. Da kommt es bei den beiden Jungen nicht gut an, dass Anton sich bei einer Auseinandersetzung mit einem provozierenden Schlägertypen nicht zur Wehr setzt. Sie halten das für Feigheit, er für Klugheit. Im zweiten, dem afrikanischen Erzählstrang, steht Anton auf einmal vor der Entscheidung, einen sadistischen Warlord, dem das Blut seiner Opfer sozusagen von den Händen tropft, zu behandeln oder sterben zu lassen. Die Regisseurin Susanne Bier verknüpft in ihrem Oscar-gekrönten Film geschickt diverse Formen der Gewalterfahrung miteinander – und vor allem die unterschiedlichen Möglichkeiten, ihnen zu begegnen. Kann es einem gelingen, mit bedingungsloser Gewaltlosigkeit durchs Leben zu gehen und wenn ja, lädt man nicht gerade dann mit seinem Verhalten Schuld auf sich? Susanne Bier scheut konsequent die einfachen Antworten. Lösungen muss jeder Zuschauer für sich selbst herausfinden. Oder sich vielleicht eingestehen, dass es manchmal keine gibt.
Dänemark 2010,
Regie: Susanne Bier,
Darsteller: Mikael Persbrandt, Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen,
ab 12,
113 min