26.1. | Last Night in Soho

18.00/20.30

Eloise (Thomassin McKenzie), genannt Ellie, siedelt aus der britischen Provinz nach London über, um eine Ausbildung zur Modedesignerin zu beginnen. Sie bezieht ein Dachzimmer bei der alten Miss Collins und scheint sich schnell heimisch zu fühlen. Mit Plattenspieler und den entsprechenden Tonträgern ausgerüstet begibt sie sich in ihre Traumwelt, die Sixties, als London „das Zentrum der Welt“ war, wie sie einmal sagt. Dann aber werden ihre Träume erschreckend real. Ellie verwandelt sich nächtens in Sandie (Anya Taylor-Joy), eine junge Frau, die Mitte der sechziger Jahre ihren Weg als Sängerin und Tänzerin sucht. Sandies Manager Jack (Matt Smith) jedoch hat eine dunkle Seite. Der Tänzerinnenjob, den er ihr vermittelt, ist eher der eines Animiermädchens. Statt eine Karriere als Sängerin einzuschlagen, gleitet sie ab in die Laufbahn einer Prostituierten. Ellies Traum verwandelt sich in einen Alptraum, ihre nächtlichen Fantasien werden immer bedrohlicher und gewalttätiger, bis hin zum Mord. Ist das alles überhaupt noch ein Traum oder verfügt Ellie über das zweite Gesicht? Durchlebt sie als Sandie vielleicht die Erfahrungen einer Person, die es wirklich gegeben hat, damals in den Sixties in Soho? Dass sie an ihrem Verstand zu zweifeln beginnt, ist da mehr als verständlich. Regisseur Edgar Wright greift hier das berühmte Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Motiv von Robert Louis Stevenson auf. Er verneigt sich mit seinem Horrorfilm um eine zeitreisende Modestudentin gleichermaßen vor dem großen schottischen Autor und dem London der Swinging Sixties. Übrigens wirken mit Rita Tushingham, Terence Stamp und Diana Rigg drei Ikonen dieser Epoche mit, aber, man ahnt es bereits, auch mit ihnen stimmt etwas nicht…

Großbritannien 2020, Regie: Edgar Wright, Darsteller: Anya Taylor-Joy, Thomassin McKenzie, Matt Smith, ab 16, 116 min